Thursday, December 22, 2016

Von Ulm bis Krieg 1914

Etwas mehr Freiheit hatte ich als damals ueberall Gruppen als Wandervogel entstanden, auch einige in Ulm. Es gab zwei Richtungen: eine, die den Tabak- und Alkoholverbrauch nicht verbot, und Maedels und Jungens zwar nicht gemeinsam wandern liess, aber gemeinsame Treffpunkte  zuliess. Die anderen, dazu gehoerte ich, mit dem Rock?zeichen mit silbernem Greifen auf blauem Grund, war etwas strenger, aber an Singen- und Volkstanzabenden kamen wir und die Maedels zusammen. Wenigstens einmal im Monat, auch im Winter, wurde in kleinen Gruppen eine Wanderung mit Uebernachtung in einer Scheune oder im Zelt gemacht, und jeden Sonntag konnte man an einer Wanderung teilnehmen. Fuer mich kam das nur selten in Frage, weil das eine der Strafen war, die ich mir einhandelte. Die ganz grosse Sommerfahrt begann irgendwo in der Oberpfalz und ich war der Juengste und kam fast nicht mit. Ich sollte sogar mit der Bahn heimgeschickt werden. Er endete an der Donau und wir fuhren mit der Bahn nach Hause. Es kostete nur einen Pfennig pro Kilometer und das wurde sehr ausgenutzt. Wandervogel-Vereinigungen  gehoerten zu der sogenannten Buendischen Jugend, eine Richtung nicht all zu nationalistisch aber auch in keiner Weise international eingestellt.

 Im Ulmer Nationalgymnasium an der Olgastrasse war die erste Fremdsprache Franzoesisch. Es wurden aber in der ersten Klasse nur Vokabeln und Grammatik gepaukt bis, wie man so sagt, zur kalten Vergasung. Meine Aussprache war selbstverstaendlich miserabel nach Ansicht des Lehrers, ich machte bei Diktaten nur Fehler. Ich konnte ja zwar sprechen aber nicht richtig nach der Grammatik und auch recht gut lesen, aber schreiben nur noch wenig. Dazu war ich ein "Preuss" und deswegen bei dem uralten, pensionsreifen Praezeptot Koch besonders verhasst, indem hatten die Preussen im Krieg 1866  einen Finger abgeschossen, so erzaehlte man sich jedenfalls. Auch die Benotung war eigenartig: 8 war sehr gut, und 1 ganz ungenuegend.   Als ich das erste Mal eine Arbeit mit Note 6, also gut, zuhause vorlegte und darauf stolz war, bekam ich ein paar Ohrfeigen weil ich eine so schlechte Note hatte und sie war doch eigentlich eine 2. Da ich mich in dieser Schule wieder wohlfuehlte, noch einigermassen gute  Leistungen heim brachte, so kam ich ins Internat nach Sanktmarshausen?? , dass der Schulfreundin meiner Mutter gehoerte. Es gefiel mir da sehr gut, meine schulischen Leistungen wurden sogar viel besser, und besonders die Tanzstunde alle zwei Wochen im Maedchenpensionat Gertraudis in Santgual??? (St. Gallen??)  auf der anderen Rheinseite brachten mir wieder bessere Manieren bei.

Der achte Teil bekommt nur die Ueberschrift "Metz"

Dort wohnten die Eltern meines Stiefvaters, zwei sehr alte und betagte Leute. Er war als ganz junger Finanzpraktikant fuer 17 Jahre im Jahre 1872 aus dem Rheinland nach Metz versetzt geworden und hatte, als er Leiter wurde, die Dienstwohnung im ehemaligen franzoesischen Steueramt bezogen und das Haus bei seiner Pensionierung gekauft. Im Keller war ein tiefer, wasserloser Brunnen, verschlossen mit einem schweren eisernen Deckel. Im Brunnen lagen zwei Millionen franzoesischer Franken in Gold, das war der Kriegsschatz der franzoesischen Festung gewesen und lag noch immer so verpackt dort, wie er einstmal von den Deutschen uebernommen worden war.
Die Grossmutter, Omi genannt, war gehbehindert, eine gute alte Frau aber als Rheinlaenderin sehr stark katholisch.
Da ich mein Fahrrad mit hatte, wurde mir erlaubt, die Stadt zu erkunden und auch noch ein bisschen darueber hinaus.Hier habe ich alle franzoesischen Denkmaeler auf den Schlachtfeldern von 1870/71 besucht und ebenso auch die der dort gefallenen deutschen Soldaten.
Das Schoenste aber an Metz war fuer mich das Schwimmbad mit angewaermtem Wasser in der Naehe des Bahnhofs.
Und immer wieder sprach ich die Polizisten auf franzoesisch an und wunderte mich, dass sie trotz ihrer deutschen nifrau?? es auch verstanden und beantworteten.
In einem Vorort von Metz wohnte Tante Lilli, die Schwester meines Stiefvaters, die mit dem Oberleutnant Gardiskehne-Locks?? verheiratet war und drei Kinder hatte. Skehne?? soll ein schottisches Wort sein und "deutsch" heissen. Und es bestanden naehere verwandtschaftliche Beziehungen nach England und Schottland.
 S?? (C??), ein Ort am Hang des ??? (franzoesisches Wort), Sankt Quintin, dem Berg mit der veralteten Zentralfestung von Metz, wohnte der Praelat Nikitit aus der Melchers-Familie, ein froehlicher alter Herr, der Wein und gutes Essen schaetzte und ein Koloss von Mann war. Er fuhr mit eigener Kutsche einmal in der Woche nach Metz um seinen Pflichten im bischoefflichen Palais nachzukommen. In S?? (C??) zuechtete er Erdbeeren und Mirabellen und von seinen Baeumen stammten auch die Mirabellenbaeume in Weissenburg.
 Metz war damals die staerkste  Festung im ganzen deutschen Reich und in und um Metz herum waren damals zwischen zehn und fuenfzehntausend Soldaten aus dem ganzen Reich in Garnisonen. Sie beherrschten das Stadtbild und auch das ganze Leben.

Teil Neun
Wieder nach Weissenburg

Die ??? Kompanien bei den drei ????????????????????     von meinem Stiefvater eingerichtet worden  und die Rueckversetzung nach Preussen stand meinem Stiefvater bevor. Es war eine Garnison im Norddeutschen im Gespraech. Er wollte meine Mutter auf keinen Fall hier und sie wuenschte Versetzung nach Weissenburg oder Aufgabe des Dienstes Tatsaechlich wurden Beziehungen des Metzer Grossvaters zu dem Bekannten, General Haesler?, halfen mit. Tatsaechlich wurde die angestellte Versetzung nach Weissenburg erreicht. Der Umzug erfolgte Fruehjahr 1910. Das Haus wurde vermietet, frei gemacht und voellig ueberholt, die alten Moebel aufgearbeitet und im Erdgeschoss drei Representationsraeume geschaffen. Im Sommer wurde ich auch wieder nach Weissenburg kommen und wurde fuer das Gymnasium angemeldet. Da tat ich mir sehr schwer da es ein humanistisches Gymnasium war in dessen fuenf untersten Klassen wurde  Latein und Griechisch gelehrt und erst in der sechsten Klasse Franzoesisch, das die meisten am wenigsten sprechen konnten. Ich kam mit Verlust eines Schuljahres in die dritte Oberschulklasse nach heutiger Zaehlart. Mein Latein reichte grade aus, ich haette aber auch noch Griechisch dazu gehabt. Dafuer bekam ich jetzt Nachhilfe, aber nach einem Jahr erreichte meine Mutter, dass ich auf der Schule bleiben konnte aber ohne Griechisch und dass ich nach der Untersekunda mit dem Zeugnis abgehen konnte, das der heutigen mittleren Reife entsprach. Ich sollte dann in Wiesbaden das Abitur auf einem Realgymnasium machen, wo Englisch und Franzoesisch und Mathematik die Hauptfaecher waren und Latein nur Wahlfach. Ich habe aber nie bedauert insgesamt vier Jahre Latein gehabt zu haben.

1911 wurde ich ungefragt trotz aller Bitten zum Komunionskurs angemeldet. Er fand in der Kirche statt und wurde von den Lehrerinnen an der katholischen Volksschule erteilt. Das waren im Elsass in vielen Schulen  ??? taetig Schulschwestern, also Nonnen. Maedchen und Jungens sassen getrennt auf den sogenannten Kinderbaenken und mussten vor allen Dingen viel beten.  Es gab viel Gekicher und auch Unfug in den Pausen. Aus irgendeinem, mir nicht mehr erinnerlichten Grund, sollte ein Junge bestraft werden und dazu holte sich die Schwester, eine aeltere, dicke Person, einen Stock und legte den Jungen uebers Knie. Ich fand das in der Kirche empoerend und sagte dazu laut meine Meinung. Da kam die Schwester auch zu mir und wollte mich auch schlagen. Ich nahm ihr den Stock ab, zerbrach ihn und ging aus der Kirche nach Hause. Da erzaehlte ich meiner Mutter von dem Vorfall und wollte nicht mehr zum Unterricht gehen. Ich ging auch trotz Androhung schwerster  Strafe nicht mehr hin und wurde daher auch zur ersten Komunition nicht zugelassen. Da schon Einladungen an viele Verwandte ergangen waren wurde eine Feier sozusagen "markiert". Statt zur Kirche fuhr der Wagen zu dem Dermanshof  und kam nach anderthalb Stunden wieder zu der wartenden Verwandtschaft. Fuer mich war das alles Grund nie mehr in die Kirche zu gehen zum Komunionsunterricht und nur noch zwangsweise teilzunehmen. Mein Zeugnis wurde in diesem Fach dem entsprechend. Mein Stiefvater brachte seine Abneigung noch deutlicher zum Ausbruch aber immer dass ich die Familie Weygold representatiere.
Die Zeit in Weissenburg war trotz mancher Reibereien mit dem Stiefvater schoen. Der Vormund hatte ja durchgsetzt, dass ich ins Internat zurueck kam, dass ich sozusagen standesgemaess erzogen und gekleidet wurde und ein groesseres Taschengeld erhielt. Durch die Schule hatte ich auch viele, auch aeltere Menschen kennengelernt, die meinen Grossvater Peter und meinen Vater gekannt hatten. In meiner Klasse waren auch zwei Maedchen. Eine davon, Alice, (Marlies??), die Tochter des juedischen Arztes in Weissenburg. Sie brachte mich in die Buergertanzstunde, wo ich sehr bald Hahn im Korb war. Meine Mutter foerderte das sehr und veranstaltete fuer mich kleine Feste mit Tanz wo neben deutsch auch franzoesisch gesprochen werden durfte. Das aergerte meinen Stiefvater ganz besonders, er wollte doch dass "seine" Kinder die Tanzstunde im Offizierskasino besuchten.
In Weissenburg gab es keine Wandervogelgruppe, aber ueber eine Freundin von Mutter, die Tante Koenig und ihre Kinder, hielt ich die Verbindung aufrecht und so durfte ich im Sommer 1911 an der grossen Sternwanderung aller sogenannten Buendischen Jugendverbaende zum Hohen Meissner, oestlich von Kassel, mitmachen, mit Sonnenwendfeuer und allem Drum  und Dran..Wenn mein Stiefvater gewusst haette, dass diese freideutsche Jugend zwar national aber keineswegs gewiegt war  nur "Heil dir im Siegeskampf" zu singen, haette er mich nie weg gelassen. Er fand damals bei mir den ???, das Liederbuch des Wandervogels und erkundete sich, was das sei. Irgendjemand hatte ihm erzaehlt, das sei das Bilderbuch von jungen Leuten, die revolutionaer seien und erst seine Erklaerung des Dr. Koenigs von Frankfurt am Main, der damals Bundesfuehrer des Wandervogels war, beruhigte ihn.
Er war mittlerweile Hauptmann geworden und hatte viel mit der Aufstellung und  Ausbildung der   Maschine??kompanie des Weissenburger Regiments Nummer 60 mit dem Namen "Markgraf Karl" zu tun. Dieses Regiment war schon seit 1872 in Weissenburg in Garnison und viele hatten in Verbindung gestanden zu der Buergerschaft.
Ausser Dienst war sein Hobby die Zucht von Pferden. Es waren zeitweise zehn von denen auf der Koppel, besonders wenn die Stuten abgefohlten. Die zweijaehrigen wurden fuer den Legerdienst und als Reitpferde zugelassen und dann verkauft. Am Zureiten wurde ich reichlich beschaeftigt, lernte aber dadurch auch den Umgang mit schwierigen Pferden.
Von dem Paechter des Albrechtshofes wurde ich belehrt ueber Weinbau und Obstbau, denn das waren ja die Haupteinnahmequellen in Weissenburg. Der in einem Weinberg bevorzugt angebaute Muskateller, ging z.B. geschlossen an das Delikatessengeschaeft Aehe? nach Wiesbaden. Um ihm den richtigen Geschmack beizubringen, kamen jedes Jahr ein grosses Dutzend Faesser aus Ungarn, sogenannte "weingruene" Faesser, in dem der Muskateller bei uns fuer ein bis zwei Jahre lag um dann erst in Flaschen abgefuellt zu werden.
Mit dem Oberfoerster Ihm??, heute wuerde man ihn Forstrat nennen, einem Elsaesser, ging ich auf die Jagd. Seine Faehigkeit, einem die Grundregeln und Grundkenntnisse beizubringen, waren erstaunlich. Unser eigenes Jagdrevier im Bienenwald?? lag oestlich von  Weissenburg zum Rhein hin. Das bejagte in erster Linie mein Stiefvater, aber meinen ersten Bock, einen vierjaehrigen, habe ich doch sozusagen im eigenen Wald geschossen. Es war ein sauberer Blattschuss, Nachsuche war nicht erforderlich, die Trophaee ist leider in Weissenburg verblieben.
 Ich lernte auch damals richtig Schilaufen. denn dazu war die Umgebung von Weissenburg geradezu ideal. Besonders die "Scherol"?? ueber die man nach Pitsch? kam, war ein beliebter Platz fuer Rodeln und fuer den noch  weniger kompetenten Schilauf. Das?? von Scherol?? mit seiner kleinen ?? durch den Foerster war fuer jung und alt im Winter und im Sommer ein beliebtes Ziel fuer Ausfluege und ein Standquartier fuer grosse Jagden.
Im Sommer kamen immer viele Verwandte aus Wiesbaden und aus Metz auf Besuch, oft fuer 4 Wochen. Nicht alle waren sehr erwuenscht aber man konnte sie auch nicht uebersehen. Soweit das Sommerfest und die beiden grossen Abendessen im Winter,  immer eine grosse Sache bei der  alles gezeigt wurde, was die Familie Weygold ins beste Licht setzte. ???? jedesmal als der Vertreter der Familie Weygold teilnehmen und meist eine kleine Rede halten. Fuer die bei uns taetigen Handwerker, fuer die Haendler, die Obst abnahmen oder andere, auf die man Wert legte oder gut Freund sein wollte, fand im Hotel Schwan jedes Jahr nach Weihnachten ein Essen statt, an dem meine Mutter und ich praesentierten. Mein Stiefvater aber glaenzte, angeblich wegen dienstlich verhindert, durch seine Abwesenheit. Er sagte aber ganz offen, zu den Rackes????????????????? ginge er nicht.
Ostern 1914 verliess ich das Gymnasium in Weissenburg mit dem Versetzungszeugnis der Obersekunda, also der 10. Oberschulklasse von heute und ging nach Wiesbaden. Ich kam in die 10. Klasse der Oberrealschule, war im Institut Faber in Pension wo auch meine Schulaufgaben ueberwacht wurden und mir eventuell Nachhilfe gegeben wurde.
In dieser Zeit hat mein Vormund, mittlerweile zum ??rudolf?? geworden, hat mir viel ins Leben mitgegeben, was mir weder meine Mutter noch mein Stiefvater gekonnt haetten.
??? das Testament meines Vateers, insbesondere die Bestimmungen wegen Niesbrauch, Anspruch meiner Mutter; ich erfuhr etwas ueber den Wert des Vermoegens, das im Grundbesitz und Wertpapieren etwa Goldmark 700.000 betrug. Um die ???? ???? auch ueber meinen kuenftigen Beruf: Jurist, akademischer Forstmann, Bankkaufmann, standen zur Debatte. Endgueltiges sollte erst nach dem Abitur entschieden werden.
 Ich wurde auch zur Zugehoerigkeit zur Loge aufgeklaert, auch ueber deren Ziele und dem Wert, ihr anzugehoeren, was aber erst nach dem 25. Lebensjahr moeglich war. Bis dahin aber galt ich als zugewanderter Loge.
Onkel Hehner? brachte mich auch mit Familien in Wiesbaden zusammen in denen junge Menschen waren. Ich bekam allerhand Einladungen, ??? um entsprechend aufzutreten. Ein Sommerfest der Loge ist mir in Erinnerung geblieben, es war das letzte vor dem Krieg. Das Jahr in Weissenburg and das Halbjahr in Wiesbaden waren meine schoensten Jugendjahre. Ich lernte gerne und mit Erfolg, hatte immer ein bisschen Geld mehr als andere und war ein wohlgeliebter? junger Mann von fast 17 Jahren, der sich seines Lebens freuen konnte. Die Verbindung zu meiner Mutter war ziemlich gut, zu meinem Stiefvater sehr kuehl, aber die Bahnfahrt von Wiesbaden nach Weissenburg war so gut, dass ich leicht vom Samstag zum Sonntagabend zuhause sein konnte, wenn ein besonderer Anlass dazu war. Das war immer, denn da gab es ???? B., ein Maedchen, das ich damals einmal heiraten wollte, obwohl sie, wie mein Stiefvater sagte, nur die Tochter eines Park??manns war, aber sie war sehr reich und hatte in einer Pension in Nancy ihre Erziehung erhalten und galt deswegen als "anti-deutsch" was sie garnicht war.

Mit dem Abschnitt Elf beginnt der Krieg.

Meine Beteiligung am Krieg war vielfaeltig und oft wechselt. Viele Einzelheiten und Daten sind aus meinem Gedaechtnis entschwunden. Andere Einzelheiten sind geblieben. Ich will mit solchen nur aufzeigen, wie dieser Krieg manchmal noch, man kann sagen "umodern", dann wieder stark technisiert gefuehrt wurde. Gegen den Zweiten Weltkrieg war es noch Spielerei, auch das muss gesagt werden. Und von herrlichen Tagen persoenlicher Art kann ich nicht berichten.
?? den ersten Tagen soweit er mich betrifft: Als ich Mitte July 1914 zu den Schulferien nach Hause kam, war die Stimmung irgendwie gedrueckt und erst auf mein Draengen erfuhr ich von meiner Mutter, dass fuer das Regiment die sogenannte "Bereitschaft" angeordnet war, dass sie zu einer Uebung eingezogen worden und Pferde gemustert waren, dass zwar alles gleich war aber alles andere deutete auf Krieg hin. Ein langer Zug von Gueterwagen stand auf einem ?? ganz draussen und die Offiziere machten sehr ernste Gesichter. Als mich der Regimentskommandeur, ein sehr freundlicher Junggeselle, der Oberst von Tscherschnitz? in der Stadt traf, redete er mich an und fragte mich nach meinen franzoesischen Kenntnissen. Er wollte auch wissen ob ich auch dolmetschen koennte. Ich bejahte. Am naechsten Tag musste ich mit meinem Stiefvater ins Regimentshaus kommen wo man mich sofort zum Oberst brachte. Er fragte mich rund heraus was ich vom Krieg wisse, woraus ich nur sagen konnte, es scheine mir etwas nicht ganz gut zu stehen. Er meinte dann, ich sei zwar noch nicht 17 aber er brauche, da er kein Franzoesisch koenne und der Adjutant auch nicht ob ich gegebenenfalls als freiwilliger Dolmetscher da ?????? mitgehen wolle wenn das Regimant abgerufen werde. Wenn ich wolle wuerde er telephonisch mit meinem Vormund reden und persoenlich auch mit meiner Mutter und ich solle ueber das hier besprochene den Mund halten. Meine Mutter war zwar nicht sehr von der Sache angetan, aber ich sagte ihr, dann gehe ich spaeter nach und zwar als Kriegsfreiwilliger. Das war meiner Erinnerung nach am 20. oder 21. Juli. Am 26.7 wurde das Regiment mit dem 21. Amikorps? dessen Bereich bis an die lothringische Grenze fuehrte mobil gemacht und wurde in der Nacht zum 27.7. verladen. Ich wurde als Soldat eingekleidet, erhielt Erkennungsmarke und Soldbuch und eine Pistole. Einen Tornister  durfte ich auf einem der Gepaeckswagen verstauen da er fuer mich noch zu schwer sei. Der Abschied von Mutter, sie liess ja zwei Maenner in den Krieg, war schlimm, mehr fuer sie als fuer mich...




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