Thursday, December 22, 2016

Von Ulm bis Krieg 1914

Etwas mehr Freiheit hatte ich als damals ueberall Gruppen als Wandervogel entstanden, auch einige in Ulm. Es gab zwei Richtungen: eine, die den Tabak- und Alkoholverbrauch nicht verbot, und Maedels und Jungens zwar nicht gemeinsam wandern liess, aber gemeinsame Treffpunkte  zuliess. Die anderen, dazu gehoerte ich, mit dem Rock?zeichen mit silbernem Greifen auf blauem Grund, war etwas strenger, aber an Singen- und Volkstanzabenden kamen wir und die Maedels zusammen. Wenigstens einmal im Monat, auch im Winter, wurde in kleinen Gruppen eine Wanderung mit Uebernachtung in einer Scheune oder im Zelt gemacht, und jeden Sonntag konnte man an einer Wanderung teilnehmen. Fuer mich kam das nur selten in Frage, weil das eine der Strafen war, die ich mir einhandelte. Die ganz grosse Sommerfahrt begann irgendwo in der Oberpfalz und ich war der Juengste und kam fast nicht mit. Ich sollte sogar mit der Bahn heimgeschickt werden. Er endete an der Donau und wir fuhren mit der Bahn nach Hause. Es kostete nur einen Pfennig pro Kilometer und das wurde sehr ausgenutzt. Wandervogel-Vereinigungen  gehoerten zu der sogenannten Buendischen Jugend, eine Richtung nicht all zu nationalistisch aber auch in keiner Weise international eingestellt.

 Im Ulmer Nationalgymnasium an der Olgastrasse war die erste Fremdsprache Franzoesisch. Es wurden aber in der ersten Klasse nur Vokabeln und Grammatik gepaukt bis, wie man so sagt, zur kalten Vergasung. Meine Aussprache war selbstverstaendlich miserabel nach Ansicht des Lehrers, ich machte bei Diktaten nur Fehler. Ich konnte ja zwar sprechen aber nicht richtig nach der Grammatik und auch recht gut lesen, aber schreiben nur noch wenig. Dazu war ich ein "Preuss" und deswegen bei dem uralten, pensionsreifen Praezeptot Koch besonders verhasst, indem hatten die Preussen im Krieg 1866  einen Finger abgeschossen, so erzaehlte man sich jedenfalls. Auch die Benotung war eigenartig: 8 war sehr gut, und 1 ganz ungenuegend.   Als ich das erste Mal eine Arbeit mit Note 6, also gut, zuhause vorlegte und darauf stolz war, bekam ich ein paar Ohrfeigen weil ich eine so schlechte Note hatte und sie war doch eigentlich eine 2. Da ich mich in dieser Schule wieder wohlfuehlte, noch einigermassen gute  Leistungen heim brachte, so kam ich ins Internat nach Sanktmarshausen?? , dass der Schulfreundin meiner Mutter gehoerte. Es gefiel mir da sehr gut, meine schulischen Leistungen wurden sogar viel besser, und besonders die Tanzstunde alle zwei Wochen im Maedchenpensionat Gertraudis in Santgual??? (St. Gallen??)  auf der anderen Rheinseite brachten mir wieder bessere Manieren bei.

Der achte Teil bekommt nur die Ueberschrift "Metz"

Dort wohnten die Eltern meines Stiefvaters, zwei sehr alte und betagte Leute. Er war als ganz junger Finanzpraktikant fuer 17 Jahre im Jahre 1872 aus dem Rheinland nach Metz versetzt geworden und hatte, als er Leiter wurde, die Dienstwohnung im ehemaligen franzoesischen Steueramt bezogen und das Haus bei seiner Pensionierung gekauft. Im Keller war ein tiefer, wasserloser Brunnen, verschlossen mit einem schweren eisernen Deckel. Im Brunnen lagen zwei Millionen franzoesischer Franken in Gold, das war der Kriegsschatz der franzoesischen Festung gewesen und lag noch immer so verpackt dort, wie er einstmal von den Deutschen uebernommen worden war.
Die Grossmutter, Omi genannt, war gehbehindert, eine gute alte Frau aber als Rheinlaenderin sehr stark katholisch.
Da ich mein Fahrrad mit hatte, wurde mir erlaubt, die Stadt zu erkunden und auch noch ein bisschen darueber hinaus.Hier habe ich alle franzoesischen Denkmaeler auf den Schlachtfeldern von 1870/71 besucht und ebenso auch die der dort gefallenen deutschen Soldaten.
Das Schoenste aber an Metz war fuer mich das Schwimmbad mit angewaermtem Wasser in der Naehe des Bahnhofs.
Und immer wieder sprach ich die Polizisten auf franzoesisch an und wunderte mich, dass sie trotz ihrer deutschen nifrau?? es auch verstanden und beantworteten.
In einem Vorort von Metz wohnte Tante Lilli, die Schwester meines Stiefvaters, die mit dem Oberleutnant Gardiskehne-Locks?? verheiratet war und drei Kinder hatte. Skehne?? soll ein schottisches Wort sein und "deutsch" heissen. Und es bestanden naehere verwandtschaftliche Beziehungen nach England und Schottland.
 S?? (C??), ein Ort am Hang des ??? (franzoesisches Wort), Sankt Quintin, dem Berg mit der veralteten Zentralfestung von Metz, wohnte der Praelat Nikitit aus der Melchers-Familie, ein froehlicher alter Herr, der Wein und gutes Essen schaetzte und ein Koloss von Mann war. Er fuhr mit eigener Kutsche einmal in der Woche nach Metz um seinen Pflichten im bischoefflichen Palais nachzukommen. In S?? (C??) zuechtete er Erdbeeren und Mirabellen und von seinen Baeumen stammten auch die Mirabellenbaeume in Weissenburg.
 Metz war damals die staerkste  Festung im ganzen deutschen Reich und in und um Metz herum waren damals zwischen zehn und fuenfzehntausend Soldaten aus dem ganzen Reich in Garnisonen. Sie beherrschten das Stadtbild und auch das ganze Leben.

Teil Neun
Wieder nach Weissenburg

Die ??? Kompanien bei den drei ????????????????????     von meinem Stiefvater eingerichtet worden  und die Rueckversetzung nach Preussen stand meinem Stiefvater bevor. Es war eine Garnison im Norddeutschen im Gespraech. Er wollte meine Mutter auf keinen Fall hier und sie wuenschte Versetzung nach Weissenburg oder Aufgabe des Dienstes Tatsaechlich wurden Beziehungen des Metzer Grossvaters zu dem Bekannten, General Haesler?, halfen mit. Tatsaechlich wurde die angestellte Versetzung nach Weissenburg erreicht. Der Umzug erfolgte Fruehjahr 1910. Das Haus wurde vermietet, frei gemacht und voellig ueberholt, die alten Moebel aufgearbeitet und im Erdgeschoss drei Representationsraeume geschaffen. Im Sommer wurde ich auch wieder nach Weissenburg kommen und wurde fuer das Gymnasium angemeldet. Da tat ich mir sehr schwer da es ein humanistisches Gymnasium war in dessen fuenf untersten Klassen wurde  Latein und Griechisch gelehrt und erst in der sechsten Klasse Franzoesisch, das die meisten am wenigsten sprechen konnten. Ich kam mit Verlust eines Schuljahres in die dritte Oberschulklasse nach heutiger Zaehlart. Mein Latein reichte grade aus, ich haette aber auch noch Griechisch dazu gehabt. Dafuer bekam ich jetzt Nachhilfe, aber nach einem Jahr erreichte meine Mutter, dass ich auf der Schule bleiben konnte aber ohne Griechisch und dass ich nach der Untersekunda mit dem Zeugnis abgehen konnte, das der heutigen mittleren Reife entsprach. Ich sollte dann in Wiesbaden das Abitur auf einem Realgymnasium machen, wo Englisch und Franzoesisch und Mathematik die Hauptfaecher waren und Latein nur Wahlfach. Ich habe aber nie bedauert insgesamt vier Jahre Latein gehabt zu haben.

1911 wurde ich ungefragt trotz aller Bitten zum Komunionskurs angemeldet. Er fand in der Kirche statt und wurde von den Lehrerinnen an der katholischen Volksschule erteilt. Das waren im Elsass in vielen Schulen  ??? taetig Schulschwestern, also Nonnen. Maedchen und Jungens sassen getrennt auf den sogenannten Kinderbaenken und mussten vor allen Dingen viel beten.  Es gab viel Gekicher und auch Unfug in den Pausen. Aus irgendeinem, mir nicht mehr erinnerlichten Grund, sollte ein Junge bestraft werden und dazu holte sich die Schwester, eine aeltere, dicke Person, einen Stock und legte den Jungen uebers Knie. Ich fand das in der Kirche empoerend und sagte dazu laut meine Meinung. Da kam die Schwester auch zu mir und wollte mich auch schlagen. Ich nahm ihr den Stock ab, zerbrach ihn und ging aus der Kirche nach Hause. Da erzaehlte ich meiner Mutter von dem Vorfall und wollte nicht mehr zum Unterricht gehen. Ich ging auch trotz Androhung schwerster  Strafe nicht mehr hin und wurde daher auch zur ersten Komunition nicht zugelassen. Da schon Einladungen an viele Verwandte ergangen waren wurde eine Feier sozusagen "markiert". Statt zur Kirche fuhr der Wagen zu dem Dermanshof  und kam nach anderthalb Stunden wieder zu der wartenden Verwandtschaft. Fuer mich war das alles Grund nie mehr in die Kirche zu gehen zum Komunionsunterricht und nur noch zwangsweise teilzunehmen. Mein Zeugnis wurde in diesem Fach dem entsprechend. Mein Stiefvater brachte seine Abneigung noch deutlicher zum Ausbruch aber immer dass ich die Familie Weygold representatiere.
Die Zeit in Weissenburg war trotz mancher Reibereien mit dem Stiefvater schoen. Der Vormund hatte ja durchgsetzt, dass ich ins Internat zurueck kam, dass ich sozusagen standesgemaess erzogen und gekleidet wurde und ein groesseres Taschengeld erhielt. Durch die Schule hatte ich auch viele, auch aeltere Menschen kennengelernt, die meinen Grossvater Peter und meinen Vater gekannt hatten. In meiner Klasse waren auch zwei Maedchen. Eine davon, Alice, (Marlies??), die Tochter des juedischen Arztes in Weissenburg. Sie brachte mich in die Buergertanzstunde, wo ich sehr bald Hahn im Korb war. Meine Mutter foerderte das sehr und veranstaltete fuer mich kleine Feste mit Tanz wo neben deutsch auch franzoesisch gesprochen werden durfte. Das aergerte meinen Stiefvater ganz besonders, er wollte doch dass "seine" Kinder die Tanzstunde im Offizierskasino besuchten.
In Weissenburg gab es keine Wandervogelgruppe, aber ueber eine Freundin von Mutter, die Tante Koenig und ihre Kinder, hielt ich die Verbindung aufrecht und so durfte ich im Sommer 1911 an der grossen Sternwanderung aller sogenannten Buendischen Jugendverbaende zum Hohen Meissner, oestlich von Kassel, mitmachen, mit Sonnenwendfeuer und allem Drum  und Dran..Wenn mein Stiefvater gewusst haette, dass diese freideutsche Jugend zwar national aber keineswegs gewiegt war  nur "Heil dir im Siegeskampf" zu singen, haette er mich nie weg gelassen. Er fand damals bei mir den ???, das Liederbuch des Wandervogels und erkundete sich, was das sei. Irgendjemand hatte ihm erzaehlt, das sei das Bilderbuch von jungen Leuten, die revolutionaer seien und erst seine Erklaerung des Dr. Koenigs von Frankfurt am Main, der damals Bundesfuehrer des Wandervogels war, beruhigte ihn.
Er war mittlerweile Hauptmann geworden und hatte viel mit der Aufstellung und  Ausbildung der   Maschine??kompanie des Weissenburger Regiments Nummer 60 mit dem Namen "Markgraf Karl" zu tun. Dieses Regiment war schon seit 1872 in Weissenburg in Garnison und viele hatten in Verbindung gestanden zu der Buergerschaft.
Ausser Dienst war sein Hobby die Zucht von Pferden. Es waren zeitweise zehn von denen auf der Koppel, besonders wenn die Stuten abgefohlten. Die zweijaehrigen wurden fuer den Legerdienst und als Reitpferde zugelassen und dann verkauft. Am Zureiten wurde ich reichlich beschaeftigt, lernte aber dadurch auch den Umgang mit schwierigen Pferden.
Von dem Paechter des Albrechtshofes wurde ich belehrt ueber Weinbau und Obstbau, denn das waren ja die Haupteinnahmequellen in Weissenburg. Der in einem Weinberg bevorzugt angebaute Muskateller, ging z.B. geschlossen an das Delikatessengeschaeft Aehe? nach Wiesbaden. Um ihm den richtigen Geschmack beizubringen, kamen jedes Jahr ein grosses Dutzend Faesser aus Ungarn, sogenannte "weingruene" Faesser, in dem der Muskateller bei uns fuer ein bis zwei Jahre lag um dann erst in Flaschen abgefuellt zu werden.
Mit dem Oberfoerster Ihm??, heute wuerde man ihn Forstrat nennen, einem Elsaesser, ging ich auf die Jagd. Seine Faehigkeit, einem die Grundregeln und Grundkenntnisse beizubringen, waren erstaunlich. Unser eigenes Jagdrevier im Bienenwald?? lag oestlich von  Weissenburg zum Rhein hin. Das bejagte in erster Linie mein Stiefvater, aber meinen ersten Bock, einen vierjaehrigen, habe ich doch sozusagen im eigenen Wald geschossen. Es war ein sauberer Blattschuss, Nachsuche war nicht erforderlich, die Trophaee ist leider in Weissenburg verblieben.
 Ich lernte auch damals richtig Schilaufen. denn dazu war die Umgebung von Weissenburg geradezu ideal. Besonders die "Scherol"?? ueber die man nach Pitsch? kam, war ein beliebter Platz fuer Rodeln und fuer den noch  weniger kompetenten Schilauf. Das?? von Scherol?? mit seiner kleinen ?? durch den Foerster war fuer jung und alt im Winter und im Sommer ein beliebtes Ziel fuer Ausfluege und ein Standquartier fuer grosse Jagden.
Im Sommer kamen immer viele Verwandte aus Wiesbaden und aus Metz auf Besuch, oft fuer 4 Wochen. Nicht alle waren sehr erwuenscht aber man konnte sie auch nicht uebersehen. Soweit das Sommerfest und die beiden grossen Abendessen im Winter,  immer eine grosse Sache bei der  alles gezeigt wurde, was die Familie Weygold ins beste Licht setzte. ???? jedesmal als der Vertreter der Familie Weygold teilnehmen und meist eine kleine Rede halten. Fuer die bei uns taetigen Handwerker, fuer die Haendler, die Obst abnahmen oder andere, auf die man Wert legte oder gut Freund sein wollte, fand im Hotel Schwan jedes Jahr nach Weihnachten ein Essen statt, an dem meine Mutter und ich praesentierten. Mein Stiefvater aber glaenzte, angeblich wegen dienstlich verhindert, durch seine Abwesenheit. Er sagte aber ganz offen, zu den Rackes????????????????? ginge er nicht.
Ostern 1914 verliess ich das Gymnasium in Weissenburg mit dem Versetzungszeugnis der Obersekunda, also der 10. Oberschulklasse von heute und ging nach Wiesbaden. Ich kam in die 10. Klasse der Oberrealschule, war im Institut Faber in Pension wo auch meine Schulaufgaben ueberwacht wurden und mir eventuell Nachhilfe gegeben wurde.
In dieser Zeit hat mein Vormund, mittlerweile zum ??rudolf?? geworden, hat mir viel ins Leben mitgegeben, was mir weder meine Mutter noch mein Stiefvater gekonnt haetten.
??? das Testament meines Vateers, insbesondere die Bestimmungen wegen Niesbrauch, Anspruch meiner Mutter; ich erfuhr etwas ueber den Wert des Vermoegens, das im Grundbesitz und Wertpapieren etwa Goldmark 700.000 betrug. Um die ???? ???? auch ueber meinen kuenftigen Beruf: Jurist, akademischer Forstmann, Bankkaufmann, standen zur Debatte. Endgueltiges sollte erst nach dem Abitur entschieden werden.
 Ich wurde auch zur Zugehoerigkeit zur Loge aufgeklaert, auch ueber deren Ziele und dem Wert, ihr anzugehoeren, was aber erst nach dem 25. Lebensjahr moeglich war. Bis dahin aber galt ich als zugewanderter Loge.
Onkel Hehner? brachte mich auch mit Familien in Wiesbaden zusammen in denen junge Menschen waren. Ich bekam allerhand Einladungen, ??? um entsprechend aufzutreten. Ein Sommerfest der Loge ist mir in Erinnerung geblieben, es war das letzte vor dem Krieg. Das Jahr in Weissenburg and das Halbjahr in Wiesbaden waren meine schoensten Jugendjahre. Ich lernte gerne und mit Erfolg, hatte immer ein bisschen Geld mehr als andere und war ein wohlgeliebter? junger Mann von fast 17 Jahren, der sich seines Lebens freuen konnte. Die Verbindung zu meiner Mutter war ziemlich gut, zu meinem Stiefvater sehr kuehl, aber die Bahnfahrt von Wiesbaden nach Weissenburg war so gut, dass ich leicht vom Samstag zum Sonntagabend zuhause sein konnte, wenn ein besonderer Anlass dazu war. Das war immer, denn da gab es ???? B., ein Maedchen, das ich damals einmal heiraten wollte, obwohl sie, wie mein Stiefvater sagte, nur die Tochter eines Park??manns war, aber sie war sehr reich und hatte in einer Pension in Nancy ihre Erziehung erhalten und galt deswegen als "anti-deutsch" was sie garnicht war.

Mit dem Abschnitt Elf beginnt der Krieg.

Meine Beteiligung am Krieg war vielfaeltig und oft wechselt. Viele Einzelheiten und Daten sind aus meinem Gedaechtnis entschwunden. Andere Einzelheiten sind geblieben. Ich will mit solchen nur aufzeigen, wie dieser Krieg manchmal noch, man kann sagen "umodern", dann wieder stark technisiert gefuehrt wurde. Gegen den Zweiten Weltkrieg war es noch Spielerei, auch das muss gesagt werden. Und von herrlichen Tagen persoenlicher Art kann ich nicht berichten.
?? den ersten Tagen soweit er mich betrifft: Als ich Mitte July 1914 zu den Schulferien nach Hause kam, war die Stimmung irgendwie gedrueckt und erst auf mein Draengen erfuhr ich von meiner Mutter, dass fuer das Regiment die sogenannte "Bereitschaft" angeordnet war, dass sie zu einer Uebung eingezogen worden und Pferde gemustert waren, dass zwar alles gleich war aber alles andere deutete auf Krieg hin. Ein langer Zug von Gueterwagen stand auf einem ?? ganz draussen und die Offiziere machten sehr ernste Gesichter. Als mich der Regimentskommandeur, ein sehr freundlicher Junggeselle, der Oberst von Tscherschnitz? in der Stadt traf, redete er mich an und fragte mich nach meinen franzoesischen Kenntnissen. Er wollte auch wissen ob ich auch dolmetschen koennte. Ich bejahte. Am naechsten Tag musste ich mit meinem Stiefvater ins Regimentshaus kommen wo man mich sofort zum Oberst brachte. Er fragte mich rund heraus was ich vom Krieg wisse, woraus ich nur sagen konnte, es scheine mir etwas nicht ganz gut zu stehen. Er meinte dann, ich sei zwar noch nicht 17 aber er brauche, da er kein Franzoesisch koenne und der Adjutant auch nicht ob ich gegebenenfalls als freiwilliger Dolmetscher da ?????? mitgehen wolle wenn das Regimant abgerufen werde. Wenn ich wolle wuerde er telephonisch mit meinem Vormund reden und persoenlich auch mit meiner Mutter und ich solle ueber das hier besprochene den Mund halten. Meine Mutter war zwar nicht sehr von der Sache angetan, aber ich sagte ihr, dann gehe ich spaeter nach und zwar als Kriegsfreiwilliger. Das war meiner Erinnerung nach am 20. oder 21. Juli. Am 26.7 wurde das Regiment mit dem 21. Amikorps? dessen Bereich bis an die lothringische Grenze fuehrte mobil gemacht und wurde in der Nacht zum 27.7. verladen. Ich wurde als Soldat eingekleidet, erhielt Erkennungsmarke und Soldbuch und eine Pistole. Einen Tornister  durfte ich auf einem der Gepaeckswagen verstauen da er fuer mich noch zu schwer sei. Der Abschied von Mutter, sie liess ja zwei Maenner in den Krieg, war schlimm, mehr fuer sie als fuer mich...




Saturday, December 17, 2016

Karl J. Weygolds Mosaik

-------die Buecher, die ihnen viel Geld einbrachten aber oft auch noch mehr Freunde als ich schon die  um sich versammelt hatten. Ich bin keine solche Persoenlichkeit gewesen, aber mein Leben ist doch so vielseitig, auch schwer ind oft auch gefaehrlich gewesen, dass wenigstens meine Kinder und Enkel interessieren koennte. Da ich kein Tagebuch gefuehrt habe und Aufzeichnungen meines Vaters and Grossvaters verloren gegangen sind, so ist alles was ich aus Erinneringen aufschreiben koennte.nur Bruchstueck und Einzelheit und deswegen soll auch die Ueberschrift nur heissen "Mosaik". Heute, am 8. Maerz 1979, beginne ich damit Tonbaender zu besprechen aus denen dann einmal die Endform entstehen soll. Wann ich fertig werde, ist noch nicht abzusehen. Namen von Personen und Orten werde ich, wenn das aus Ruecksichtnamen erforderlich ist oder (schlent???), aendern. Ein Manuskript habe ich nicht.  Nur eine Anzahl von Zetteln, die nach der Zeit geordnet sind und mit Stichworten bedeckt enthalten, was ich sprechen werde. Nach der Zeitfolgung werde ich im ersten Teil nur registrieren und moeglichst ohne irgendwelche Kommentare festhalten, wie mein Leben von der Geburt an bis etwa zum Ende des Krieges verlaufen ist. Manchmal wird eine Luecke sein, weil ich nicht immer mehr weiss, warum irgend etwas geschah. Im zweiten und dritten Teil wird also irgendwann in den zwanziger Jahren begonnen und im dritten Teil wird dann das Jahr 1979 erreicht sein. Ich werde dann (Unterbrechung von anderer Stimme: "Aufnehmen oder was wird des?") -- von diesem chrononischem Teil und unabhaengig von jenen in kurzen Abschnitten zu Problemen meine Meinung sagen, die mich heute beschaeftigen. Es wird nicht immer objektive sein koennen aber weder zeitlich noch sonst noch mit der Chronik im Zusammenhang stehen. Man wird aber vielleicht vieles aus dieser verstehen, wenn man noch diesen Teil gelesen oder gehoert hat. Vielleicht findet sich einmal jemand, der aus den Tonbaendern einen geschriebenen Text macht, den den Nachkommen aufzeigt woher ihre Vorfahren gekommen sind und was einer von ihnen erlebte. Er lebte in einem Jahrhundert in dem sich alles in dieser Welt veraendert hat, alles, aber auch alles.

Nun beginnt die Chronik mit dem ersten Abschnitt, der heisst:

Mein Eintritt in diese Welt.
Meine Eltern, die im  April 1896 in Wiesbaden geheiratet hatten waren im Fruehjahr 1897 wieder nach Weissenburg gefahren da meine Mutter das vom Paechter und die  Miete sehr vernachlaessigte Haus am Stadtrand wieder in Stand zu setzen und bewohnen wollte. Die alten Moebel in den grossen Raeumen, die Geraete und vieles andere das im Hausboden stand hatten es ihr angetan und sie wollte an die Tradition anknuepfen. Fuer diese hatte sie in Akten und Urkunden vieles gefunden und auch schon Menschen kennengelernt denen die Familie bekannt war. Von einem alten Herren den ich auch noch kennenlernte erfuhr ich von meinem Grossvater Peter einiges aus den Jahren nach 1870/71. Mein Grossvater ist 1890 gestorben. Meine Mutter wollte, dass ich in Weissenburg zur Welt komme, aber mein Vater draengte darauf, dass sein Freund, der nachmalige Geheimrat Dr Koenig in Wiesbaden, der eine kleine Klinik in der Taunusstrasse hatte, Geburtshelfer sein solle. Meine Geburt soll leicht gewesen sein und ohne Komplikationen, Viele Verwandtschaft aus den Familien Weygold und Ferber sind zur Taufe gekommen, die ein  Verwandter aus der Melcher? Familie der grade weltlich??? so viel ??? geworden war, vornahm. Mein Vater, 23 Jahre aelter als seine Ehefrau, soll sehr stolz gewesen sein auf seinen Stammhalter ohne den die Familie Weygold in diesem ??? ausgestorben waere.

Der zweite Abschnitt spricht vom Stammbaum der Familie Weygold.
Mein Grossvater und mein Vater hatten zum Stammbaum viele Urkunden zusammen getragen, die mehrere grosse Mappen fuellten und die in einer Truhe aufbewahrt waren. In dieser Sammlung habe ich immer wieder gelesen und studiert, vieles auch im Gedaechtnis behalten. Ein grosser, schoen gezeichneter Stammbaum war darueber auf dem auch die nicht mehr zur Familie gehoerenden Zweige zu finden waren. Er war etwa zwei Meter breit und einen Meter hoch. Abschriften, Notizzettel, und auch sehr vergilbte Fotos waren in Mappen aufbewahrt, und ich erinnere mich an ein Foto etwa 13 mal 18 gross, dass einen Grabstein zeigte mit schon verwitterten Zahlen und Buchstaben. Man konnte aber daraus entziffern, dass es sich um Ferdinand Ignazius Weygold aus Loewenheim, ein Ort wahrscheinlich im bayrischen Oberfranken, handelte. Er soll Grossfalkenier beim Herzog in Schwaben gewesen sein. Eine  ???  Notiz sagte, dass dieser Stein an der Aussenmauer der Kirche zu St. Peter in Neuburg an der Donau steht,wo er aber, als ich 1933 dort nachsah, nicht mehr stand und der Kuester wusste nur, dass vor vielen Jahren die meisten dieser Steine entfernt wurden waren. Ihr Verbleib ist nicht bekannt. Die Schreibweise des Namens mit "i" findet sich noch in den Urkunden vom 22. Mai 1795. Wann  in spaeteren Urkunden das "i" zu einem "y" wurde ist nicht mehr aufzuklaeren, Alle diese Urkunden sind 1918 in Weissenburg verblieben, und spaetere Nachforschungen blieben ohne Ergebnis.  Ich habe ja neue Urkunden beschafft so weit das moeglich war und habe versucht aus meinem Gedaechtnis und jedem Zettel den Stammbaum dieses  Zweiges der Familie neu zu erkennen und aufzuschreiben. Abschriften davon sind meinen fuenf Kindern ausgehaendigt wurden am 80. Geburtstag (***ich war zu dem Geburtstag nicht da, also habe ich diese Abschrift nie bekommen***) und man sollte weiterfuehren, wo auch die Vorfahren der jeweiligen Ehefrauen feststellen wodurch das heute soweit noch moeglich ist.

Der dritte, leider nur kurze Abschnitt heisst "Mein Vater".
An ihn habe ich nur die schwache Erinnerung als einen nicht sehr grossen, geneigten Mann mit kurzen, grauen Haaren. Meine Mutter erzaehlte mir von ihm er habe einige Jahre als Apotheker gearbeitet, unter anderem in ????hausen,was ich waehrend meinem Internatsaufenthalts dort auch feststellte. Dann habe er sich mit der Zusammenstellung, man kann auch sagen Erfindung, von sogenannten Patentmedizinen befasst, das sind Pulver, Salben Loesungen usw,  deren Rezepte er dann noch an Apotheker verkaufte und er dafuer viel Geld bekam.  Er ging auch auf die Jagd, gehoerte einigen Vereinen, z. B. einem grossen Kegelclub an, und der Loge Plato in Wiesbaden. Als er heiratete kaufte er ein Haus in der Muellerstrasse in Wiesbaden. Nach meiner Geburt das Hause in der Nerostrasse 26. Er starb an Leukomie, wurde in Mainz eingeaeschert, und seine Urne stand 25 Jahre in einer Nische der Urnenhalle auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden. Aus der engeren Verwandtschaft, mein Vater war der Juengste der Kinder, lernte ich kennen Tante Marie Goetsch, die Witwe des verstorbenen Oberbuergermeisters von Bonn, die ein Haus in der  ???mannstrasse  in Bonn bewohnte. Sie hatte eine geh-behinderte Tochter Toni und eine Tochter Else, die den wuerttembergischen Offizier Schreiber heiratete und von ihm sieben Toechter hatte. Das Grabmal der Familie Goetsch, ein grosser Engel aus Karachomarmor, war auf dem Friedhof in Wehensberg in Bonn den ich noch als Kind gesehen habe. Von der Elise war die aelteste der Geschwister, sie hatte ein grosses Vermoegen, man sagte sie hatte einmal das Grosse Los gewonnen und war viel auf Reisen. Ihre sehr elegante grosse Wohnung war am ????? in Bonn. Ihr grosses Vermoegen hatte sie an Schreiber-Nichten hinterlassen so dass diese gute Partien waren. Meine Mutter war mit mir zweimal in Bonn und wir wohnten bei der Tante Marie. Auch spaeter war ich noch einmal in Bonn gewesen und habe 14 Tage lang ein sehr gutes Leben gefuehrt, vieles gesehen und manches erlebt, das ich sonst nicht bekommen haette. Zwischen meiner Mutter und der Tante Elise bestand aber eine gegenseitige Abneigung.

Der vierte Abschnitt heisst: "Meine Mutter"
Sie war eine mittelgrosse, schlanke, spaeter fuellige Frau mit schwarzem Kraushaar, die Tochter eines ???? Sie hatte ein Examen als Turn- und Zeichenlehrerin, war aber nie im Schuldienst sondern als Erzieherin in besseren Familien taetig, z.B. auf dem ??? wo sie ihr Schulfranzoesisch konfektionierte. Sie machte viele Federzeichnungen im etwas marinierten Stil der Zeit und spielte sehr gut Klavier. Wie sie meinen Vater kennenlernte ist mir nicht bekannt geworden. Es koennte in Sanquarshausen??? gewesen sein aber es duerfte auch Geld eine Rolle gespielt haben. Von der Verwandtschaft meiner Mutter ist mir nur deren Vater, Theodor Melchers?,als grosser Mann mit Vollbart in Erinnerung, der am Philipsberg in Wiesbaden wohnte. Er hatte noch eine Tochter, Klara, eine unverheiratete Lehrerin zu der meine Mutter eine deutliche Abneigung hatte. Tanta Klara war ???     , sehr streng katholisch, neidisch auf jeden dem es besser ging als ihr, dabei nachtragend aber   doch profitlich wenn sie aus Weissenburg Futter fuer die Kueche bekam. Meine Mutter war nach dem Tode meines Vaters zwar nur Erbe des Mobiliars nicht jedoch der Gemaelde. Aber sie hatte jedoch die volle Nutzniesung des Vermoegens bis zur Volljaehrigkeit ihrer beiden Kinder und dann noch von 35% des Vermoegens. Der volle Niesbrauch soll jaehrlich um 40000 Mark gewesen sein, das sind aber Goldmark. Damit war sie sozusagen als junge Witwe zweifellos eine gute Partie. Sie hat einmal angedeuted  dass sie wegen der vielen Werbungen und Antraege auch uebersiedeln wollte um dem zu entgehen. 1905, ein Jahr vor des Vaters Tod, kam meine Schwester Maria, Mariechen genannt, auf die Welt. Bis 1908 wohnten wir im schoenen Nerotal.,, machten jedes Jahr einen kurzen besuch in Weissenburg, und im Anschluss daran, fuhren wir wie schon vor des Vaters Tod vier bis sechs Wochen in die Sommerfrische. An ??Gradier???     habe ich nur die Erinnerung an ein Riesenwasserrad, es war wohl am Gradierwerk. Am ??? im Roetschtal kam ein grosses Unwetter das viele grosse Nussbaeume umwarf. An die Schulbereitung auf die Schule durch den dortigen Lehrer Hammer. An Neuhaeusle? im Hochschwarzwald, damals ein einfaches Gasthaus, habe ich viele schoene Erinnerungen. Ich war ja doch auch schon 10 Jahre. Mit dem Knecht Martin war ich viel unterwegs, mit zwei Pferden an dem Heuwagen oft den ganzen Tag bis nach Furtwangen und Hinterzarten. Und ein Bohren der Holzroehre fuer die Wasserleitung war ich auch dabei. Das Haus in Weissenburg war jetzt ja in Stand gesetzt und zum groessten Teil vermietet. Nur drei Zimmer waren fuer uns eingerichtet. Die zwei grossen Weinberge und die Obstanlagen waren verpachtet, ebenso der Albrechtshof. Sie brachten aber gutes Geld ein. Auch in Wiesbaden machten wir viele Ausfluege, oft mit einem Mietwagen in den Taunus, zum Jagdschloss Platte, nach die ??? und nach Schlangenbad. Und oft fuhren wir auch nach Biebrich zum Rhein und dann mit dem Schiff bis Sanquarshausen??? wo eine Jugendfreundin meiner Mutter verheirated war.

Erste Schulzeit heisst der vierte Abschnitt. (*** Das sollte wohl fuenfter Abschnitt sein***).
1903 kam ich in die Mitteschule an der Stiftstrasse die nicht weit vom Nerotal war. Mein Lehrer hiess Schauss, sein Schoettel?sohn war ein Klassenkamerad von mir. Vier Jahre waren da abzusitzen bevor man auf eine hoehere Schule kam. Es war fuer die damalige Zeit eine Reformschule. Nach dem Tod meines Vaters war fuer die Kinder das Vermoegen einfach eingestellt worden. Der Bankdirektor Heder , beim sogenannten grossen Vorschuss der nachmalige Wiesbadener Bank. Ich habe ihn als guetigen Mann in Erinnerung der immer versuchte die Strenge und Sparsamkeit meiner Mutter immer etwas auszugleichen. Ich bekam damals schon jede Woche 50 Pfennig Taschengeld von dem ich nur Schulfedern und Bleistifte kaufen musste 1908 zu Ostern kam ich in die sext??? Klasse des Realgymnasiums des ???Riesenplatz, wohin ich mit der Strassenbahn fuhr. Die erste Fremdsprache war Latein Der rothaarige Klassenlehrer Weber war der Schrecken der ganzen Klasse. Er war auch Turnlehrer.

Fuer den sechsten Abschnitt habe ich keine andere Ueberschrift gefunden als "Totale Aenderung".
Im Juni diesen Jahres, 1908, fuhren wir wieder nach Neurosse??  Und dahin  kam ein Onkel Heinz aus Mitzumichenbaum???? Was er wollte erfuhr ich erst nach der Rueckkehr nach Wiesbaden, denn da erwartete uns ein Onkel Karl, auch aus Menzich????, Oberleutnant Tutt. Es fand eine ganze Reihe von Konferenzen statt an denen auch Direktor Heder beteiligt war. Sonntag wurde ich dann zu Mittagessen eingeladen und dann erfuhr ich der Onkel Karl wollte Mutter heiraten oder umgekehrt. Er war ueber die Familie Melchers? weitlaeufig verwandt, ein Vetter zweiten oder dritten Grades und war als preussischer Offizier in dem wuerttembergischen Regiment 120 in Ulm abkommandiert. Und die dort seit 1908 eingefuehrten ??kompanieen in jedem Regiment eine ???. Die Hochzeit war kurz vor Weihnachten 1908, Schwierigkeiten machte die katholische Kirche, einmal wegen der Verwandtschaft, dann weil dir Hochzeit in die Adventszeit fiel.Mit Dispens vom Bischof, das sicher eine Menge Geld kostete, durfte die Trauung statt in der Kirche in der Kapelle eines katholischen Krankenhauses stattfinden. Das Haus im Nerotal wurde verkauft um die Erinnerungen auszuloeschen, so sagte spaeter meine Mutter. Ein Teil der Moebel kam nach Weissenburg, das andere wurde verkauft soweit es nicht nach Ulm kam.Einige Bilder gingen auch nach Ulm, wo die wieder Heilberge?? am Michelsberg vermietet waren. Sie kosteten damals eine grosse Summe. Ein Oberleutnant hatte nur 240 Mark im Monat als Gehalt, zwei Pferde, Wagen und Schlitten wurden gekauft, Koechin, Stubenmaedchen, und Pferdeknecht, gleichzeitig zwei der Diener neben dem Offizierburschen wurden engagiert. Als meine Schwester und ich am Tag des Heiligen Abends von Frankfurt nach Ulm gebracht wurden empfing uns der neue Vater mit den Worten "ihr seid jetzt Offizierskinder und muesst euch dementsprochen benehmen". Er nahm an meinem etwas liberalen Benehmen Anstoss und ich sollte "preussisch streng" erzogen werden. Dass ich manchmal mit Mutter franzoesisch sprach, ich hatte damit schon mit fuenf Jahren begonnen, und sprach es gerne, war ihm unerwuenscht denn seine franzoesischen Sprachkenntnisse, gemessen an den meinen, ungenuegent.
Das Leben in Ulm: in Wiesbaden, gespannte sich dann das Leben in Ulm, es wurde sehr grosszuegig, es gab grosse und kleine Einladungen Ich erhielt Reitunterricht und war bald soweit dass ich bei kleinen Reiterfesten und anderen Gelegenheiten mit Kindern aus dem Offizierkorps Schulreiten vorfuehrte und auch in kleinen Rennen nicht ohne Erfolg mitmachte. Dafuer wurde eine kleine Stute aus Weissenburg mit geringerer ??? geholt.  ??? an dem Bodensee, selbstverstaendlich per Eisenbahn, waren haeufig da die ???garnison bei Friedrichshafen im Bootshafen ein Quartierhaus unterhielt. Da waren auch die ersten Versuchsfahrten eines Zeppelins dessen schwingende Halle nicht weit weg ??? Wahrscheinlich im Jahre 1909  hatte mein Stiefvater irgendeinen Wachdienst und wurde mit einer Wachkompanie auf einem Sonderzug nach Echterdingen auf die Schwaebische Alb geholt weil dort ein Unglueck passiert war. Es gelang ihm auch nicht auch ???Dort angekommen und auf freier Strecke ausgeladen sahen wir einen Zeppelin am Boden der mit seinem Vorderteil in einem Obstbaum hing und an beiden Seiten von vielen Leuten mit Seilen am Boden festgehalten war. Was da passiert ist ind wie es geschehen ist weiss ich nicht mehr.Die Kompanie musste sofort absperren und es wurde an dem Schiff repariert. Am Abend wurden Posten ausgestellt, die Soldaten in Scheunen im Dorf untergebracht und ich uebernachtete mit meinem Stiefvater im Haus des Lehrers. Am Morgen wurde wieder an dem Schiff gearbeitet, mein Stiefvater konnte mit mir das ganze Schiff besichtigen und am Mittag war die Spitze des Schiffes abmontiert und die Roehre mit Stoff zugemacht. Das Luftschiff wurde dann, so sagte man mr, neu ausgewogen und staerker gebaut aber mit dem Hinterteil jetzt ???  ganz langsam. Diese ??? wurden wieder im Zug wieder gebracht und auf der Rueckfahrt sahen wir den Zeppelin mit dem halbdurchbrochenen Vorderteil in langsamer Fahrt und in geringer Hoehe fahren. Ein seltsamer Anblick aber es war ein aufregendes Erlebnis.Und als ich am ersten Tag wieder zur Schule kam musste ich alles berichten. Ei anderes Mal machten wir eine Segelpartie mit einem grossen Boot mit 10 bis 12 Personen zum Schweizer Ufer. Wir kamen auf der Rueckfahrt zum Hafen in ein Gewitter mit Sturm und erst um Mitternacht wieder in den Hafen wo man sich schon Sorgen gemacht hatte und Leuchtkugeln schoss. In dieser Zeit fuhren meine Eltern auch nach Italien und auf der Rueckfahrt machten sie Station in Venedig. Was sie veranlasste mich fuer drei Tage nach dort zu holen, (ich fuhr im direkten  Zug allein nach Venedig) habe ich nie erfahren. Gesehen habe ich dabei sehr viel aber nicht viel in der Erinnerung behalten. In Ulm wurde in dieser Zeit meine Stiefschwester Irene geboren und danach im naechsten Jahr ein Stiefbruder Erich. Ich bekam damals den ersten Tanzunterricht. Ich bekam einenTanzanzug mit langer Hose, einen Spitzenkragen, und hatte ein Taschengeld von zwei Mark jede Woche was sehr, sehr viel war.. Mit zehn Jahren war ich wie allen Jungens nicht gerade ein Musterkind, machte allerhand Unfug, z. B Gaslaternen ausloeschen, Gullys zustopfen, dann bin ich ??? usw. Ich fuhr auch trotz Verbot im ??? im Kahn und schoss mit dem Luftgewehr Spatzen auf. Sehr oft kam ich auch spaet von der Schule, ich hatte einen Weg von 35 Gehminuten und musste dabei     auf die halbe hoehe des Michelsbergs hochsteigen .Wenn ich dan zu spaet zum Mittagessen kam sperrte ich mich immer wieder gegen die preussische Erziehung zu guten Sitten; ich hatte also immer nur dreckige Schuhe, ebensolche Fingernaegel und wurde deppich wenn ich fuer irgendeinen Besuch vorgefuehrt werden sollte wie ein Zirkuspferd.

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